Synagoge Cronheim, Cronheim 66, Gunzenhausen
Die früheste Erwähnung einer Synagoge in Cronheim stammt aus dem Jahr 1668. Gesicherte Angaben zu einem jüdischen Gotteshaus stammen aus dem Jahr 1809, als das Gebäude am nördlichen Ortsrand stand. Als die alte Synagoge baufällig wurde, suchte die jüdische Gemeinde nach einem neuen Bauplatz.
Da die Baupläne immer wieder auf erheblichen Widerstand bei der katholischen Geistlichkeit stießen, konnte erst 1817 das Synagogen- und Schulgebäude, das heute als Cronheim 66 bekannt ist, eingeweiht werden.
20. Jahrhundert: Cronheim 66, Gunzenhausen
Im Oktober 1938 wurde in der Synagoge eingebrochen und die Innenräume verwüstet. Kurz darauf wurde das Gebäude verkauft, die verbliebenen Heiligtümer wurden dem Verband der bayerischen israelitischen Gemeinden in München übergeben, wo sie 1938 (Novemberprogrom) vernichtet wurden.
Das Synagogengebäude überstand den Krieg, wurde danach umgebaut und als Wohnhaus genutzt.
In den letzten Jahren diente das zweigeschossige Gebäude nur noch als Lagerraum und stand schließlich völlig leer.
2010: Sanierung Cronheim 66, Gunzenhausen
Die stark beschädigte frühere Synagoge wird in Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden saniert und umgebaut, um schließlich als betreute Wohnanlage der Arbeiterwohlfahrt, einem neuen sinnvollen Zweck zugeführt zu werden.
Schon der Beginn der Sanierung bringt interessante Einblicke in die Vergangenheit des Gebäudes. Einige historische Funde werden im Moment durch das Genisa Forschungsteam des jüdischen Kulturmuseums in Veitshöchheim restauriert und auf Ihre geschichtliche Bedeutung hin untersucht.
Juni 2011: „Ein Schmuckstück in der Dorfmitte“
Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde die ehemalige Synagoge an den AWO Kreisverband Roth-Schwabach e.V. übergeben. In dem Gebäude sind jetzt sechs Zimmer für betreutes Wohnen untergebracht. Im Kellerraum sind die ehemalige Mikwe mit den Genisa zu besichtigen und in den Fluren im Erdgeschoss wird auf Schautafeln die Geschichte der Synagoge in Cronheim dokumentiert.